Samstag, 31. März 2012

Deutsch(land)Unterricht in Indien

Vor ein paar Wochen lernten wir über Naren, einem indischen Kommilitonen, eine indische Deutschlehrerin kennen. Als er ihr davon erzählte, dass momentan “echte” Deutsche in Indien seien, lud sie uns sofort zu Kaffee und Kuchen in die wohl leckerste Bäckerei (namnens Crumbz) in ganz Manipal ein. Hier gibt es Kuchen en mass, in allen Formen und Farben. Da kann man ja nur dick werden.

Bei einem geselligen Pläuschen stellten wir uns nacheinander vor, was wir hier machen, wo her wir kommen, woher wir uns kennen. Das übliche. Sie erzählte aus ihrem Lebenslauf, und das ihr Deutschland gar nicht so unbekannt sei. Da ihr Vater  für einige Zeit im Westen studierte, erlebte sie ihre Grundschulzeit in Deutschland. Heute gibt sie Indern Deutschunterricht. Dieses Semester sitzen 50 Studenten aus verschiedenen Studienrichtungen in ihrem Kurs, um Deutsch zu lernen – sei es für ein Praktikum oder für ein Aufbaustudium in Deutschland.. Es hatten sich noch viel mehr angemeldet, doch die Kapazitäten an Teilnehmern sind begrenzt. Da sie, als auch die Klasse es effektiver finden, Deutsch von Muttersprachlern gelehrt zu bekommen, lud sie uns in eine Unterrichtsstunde ein. So standen wir an einem Freitag Vormittag (unvorbereitet, da Samstag ursprünglich geplant war) vor einem indischen Publikum und wurden in Grüppchen eingeteilt. Jeder von uns sechs Deutschen bekam 7-8 Inder und die Konversation sollte beginnen. Sie sollten uns etwas “ausfragen” – natürlich in Deutsch – und wir auch in Deutsch antworten. Daraus wurde manchmal ein ganz schönes Wirrwarr, da sie so viele Wörter noch nicht behandelt haben und wir alle des öfteren vom Deutschen ins Englische wechselten. Die häufig gestellten Fragen waren: wie ist die Arbeitssituation in Deutschland? Verdient man gut?  Warum bist du hier? Wie kommt man hier her? Wie findest du unser Manipal? Hat man Chancen auf dem späteren Arbeitsmarkt? Wie ist das Studium in Deutschland? Als wir erzählten, dass alles ein wenig freier sei und man nicht “unbedingt” an den Vorlesungen teilnehmen müsse,gab es viele verblüffte Gesichter..

Leider war die Stunde viel zu schnell vorbei und leider können wir den Kurs nicht öfters besuchen, da wir selbst zu den drei Terminen Vorlesungen haben. Doch letzte Woche bot sich noch einmal die Gelegenheit an. Geschafft von unserem Lab, trafen wir uns am späten Nachmittag im Büro der Deutschlehrerin. Dort erfuhren wir, was für den nächsten Vormittag geplant sei. Ihr Deutschkurs + weitere 50 Inder von der Interkulturellen Kommunikation veranstalten ein Seminar zum Thema “German Culture” mit anschließender Fallstudie.. Und wer könnte natürlich besser zu den deutschen Stereotypen und Gebräuchen erzählen, als wir Smiley.  Etwas zu spät um noch etwas vorzubereiten, versuchte ich schnell noch eine Präsentation vorzubereiten. Die Zeit war einfach zu knapp. So versuchten Alex, Kristina und ich das beste aus den Folien heraus zu holen.

Als erstes bekamen wir zum Willkommen einen roten Punkt auf die Stirn gemalt und Parfüm aus Sandelholz an die Hand. Kristina stelle uns zur Begrüßung  den indischen Studenten vor. Bevor unsere Präsentation starten konnte, trugen noch drei Indische Studenten, welche zu meinem Erstaunen sehr exakt Auskunft über deutsche Sitten gaben, ihre Präsentation vor. Zum Schluss zeigten wir, das Video “India vs. Germany” ( was an dieser Stelle erwähnt, zuerst von Bine in ihrem Blog, veröffentlicht wurde) . Dazu gab es viel Beifall und Gelächter. Die Inder fanden es sehr amüsant,. Schließlich wurden wir noch zur Talkrunde auf die Bühne gebeten, um deren Fragen zu beantworten.

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                                       das erste Kennenlernen mit der Deutschlehrerin

 

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             roter Punkt zur Begrüßung                             indische Präsentation über Deutschland

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i          unsere deutschen Stereotypen                                        wir sind dran

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           unser indisches Publikum                                              Talkrunde

P.S.: noch eine weitere Deutsche ist hier – Lena ISAAC-Studentin (s. Bilder). Sie wird aber nur noch knapp zwei Wochen da sein, dann geht es schon wieder nach Hause

2 Kommentare:

  1. O ja, das habe ich auch erlebt. Man wollte sogar, dass ich ein deutsches Lied singe, aber da habe ich mich dann gewehrt :)
    Ihr seht alle sehr entspannt und zufrieden aus - find ich gut!
    Viele Grüße und weiterhin viel Spaß,
    Conny

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  2. Oha, ein Rückkehr-Countdown! 11 Wochen nurnoch? Wart ihr überhaupt in Indien? :-)

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