In der letzten Zeit war es sehr ruhig geworden. Viel zu viel gibt es noch zu berichten, doch leider kamen wir in den vergangenen Tagen nicht dazu, weiter zu schreiben. Letze Woche Montag bis Mittwoch fanden die ersten Zwischenprüfungen statt – 6 Prüfungen in drei Tagen. Alle drei Tage früh halb neun mit der Rikshaw zur Uni, von 9-10 Uhr Wissen für die erste Prüfung ablegen und danach fix mit Rikshaw zurück nach Hause und schnell noch den Stoff für die zweite Prüfung lernen, 14:30Uhr wieder zur Uni, 15-16Uhr Wissen ablegen. Dann die Nacht zum Tag machen und auf zur nächsten Prüfung. Irgendwie haben wir’s überstanden, auch wenn wir nicht wissen wie. Aber auf jeden Fall mit viel Kaffee, Red Bull und Kopfschmerztabletten. Vier von sechs Prüfungen waren Open Book, d.h. man konnte alle Unterrichtsmaterialien benutzen – hat aber seine Vor- und Nachteile. Von einer der zwei anderen Prüfungen haben wir erst den Samstag zuvor erfahren, dass diese nicht wie angenommen Open Book sein wird. Die Jubelgesänge waren kaum zu übertönen, und die Freude noch so kurzfristig ein ganzes Fach lernen zu können. Denn der Stoff bis zu den ersten Zwischenprüfungen ist schon so viel, wie in Chemnitz nach einem ganzen Semester und das aber in jedem einzelnen Fach. Eigentlich ist es hier nicht üblich Open Book Tests durchzuführen, was auch für unsere Lehrer zum ersten Mal eine neue Erfahrung war. Wie wir erfuhren, versucht die Universitätsleitung stets irgendetwas zu ändern, um den Studenten, zumindest nach ihrer Meinung, unter die Arme zu greifen. Was auch einer der Gründe dafür ist, dass bei jedem Jahrgang aus Chemnitz der Stundenplan anders aussah. Die nächsten Sessionals sind dann aber Closed Book (also ohne Materialien) wie auch die Endexamen.
kurz und knapp
Das indische Studium ist viel mehr verschulter, als bei uns. Sowohl das deutsche als auch das indische System hat jeweils seine Vorzüge. Ist man in Indien mehr “gezwungen” kontinuierlich an dem Stoff zu arbeiten bzw. ihn zu erarbeiten, durch die Zwischenprüfungen wie auch den Assignments, ist dem Student in Deutschland doch mehr seine Freiheit überlassen, selbstständig seine Entscheidungen zu treffen, ob er zu den Vorlesungen geht und wann er sich den Stoff erarbeitet bis zu den Prüfungen. Es zählt in den Arbeiten hier auch mehr Quantität als Qualität. Was sich für uns deutsche als sehr schwierig erweisen kann. Unser Hauptvorteil besteht jedoch darin, dass wir in den meisten Fächern alleine sind und somit die Mehrzahl der Studenten bilden und sich die Lehrer somit wohl oder übel auch an unseren Schreibstil anpassen müssen.
Nichtsdestotrotz haben wir am Sonntag nach dem ganzen Stress einen Ausflug nach Mangalore gemacht. Fest hatten wir uns vorgenommen spätestens um 14 oder 15 Uhr wieder zurück zu sein, da am Abend ein wichtiges Abendessen mit unserem Professor aus Deutschland geplant war. Deswegen war es auch nur ein kleiner Ausflug in den Manasa Water Park und dem National Park Pilikula Nisraga Dharma in Mangalore. Bei Planung zum Trip sollte es ja erst zu einer Schlangenfarm gehen. Ganz nach meinem Geschmack . Dann wurde sich aber doch für den Wasserpark und den Nationalpark mit Schlangengehege entschieden. Durch meine Indienvorbereitungen war mir der Wasserpark durchaus bekannt, da auch Bine und Martin letztes Jahr dort waren und ich beim Durchstöbern auf den Nationalpark gestoßen bin. Doch meine Kommilitonen, fanden es auch ohne mich heraus wie man zu den Schlangen kommt, was mir doch etwas Angst machte. Na ja. Jedenfalls trafen wir uns Sonntagmorgen 7:30Uhr am Tiger Circle, um erst einmal zu frühstücken. Dann fuhren wir gegen viertel neun nach Mangalore und kamen gegen 10 Uhr an. Von dort versuchten wir den richtigen Bus nach Pilikula zu erwischen, welchen wir nach mehreren Fehlversuchen auch erhaschten. Eine weitere 25-minütige Busfahrt über Serpentinen lag vor uns, bis wir an einer einsamen Busstelle ausstiegen. Noch 1km Fußmarsch trennten uns vom Wasservergnügen.
klimatisierter Bus und eine weitere Deutsche Straßenumzug in Mangalore
Straßenumzug 1km Fußmarsch
Pilikula Wasserpark
Flashmob 1
Flashmob 2 wartend….
rumalbern
Erholt vom Wasser und mit der Zeit im Nacken machten wir uns auf dem Weg zum Zoo. Eine halbe Stunde blieb uns nur, um das Gelände zu durchqueren und natürlich auch an meinem Lieblingsbereich vorbeizuschauen. Tapfer und leidend ging ich mit durch. Doch es dauerte viel länger als erwartet.
puh, was für ein Spaß…
Nun hieß es aber sputen. Mit der Rikshaw zum Busstand, um erst einmal nach Mangalore zu kommen und dann noch 90min Fahrt bis nach Manipal. Oh, das wird knapp, um sich fürs Diner vorzubereiten. Gar nicht daran denken und erst einmal schnell schlafen. Kurz vor 18 Uhr und viel später als geplant, kamen wir zu Hause an. Nun schnell die Sachen vom Leib reißen, während man in die neuen hineinsprang und nebenbei mit der linken Hand schminken und mit der rechten die Haare föhnen. Arme und Beine bildeten dabei eine rotierende Scheibe. Alex ging derweilen gemütlich duschen. Doch trotz des Zeitdrucks hatten wir einen sehr entspannten und erholsamen Abend
P.S. Auch die Sonne forderte ihren Tribut, sodass der Eine oder Andere etwas mehr mit den Folgen zu kämpfen hatte. Doch zumindest an diesem Abend hatte jeder etwas mit einer Tomate gemeinsam, und das war nicht die Form
Hihi, ihr wusstet nicht dass man in Indien in Wasserparks nicht Oberkörper frei hat, oder?
AntwortenLöschenUns hat das damals total verwundert - diese brüden Inder ^^
Wie war denn das Essen mit dem Prof? Stell ich mir komisch vor... War er allein oder noch jemand mit?
Man kann schon Oberkörper frei gehen, Stefan und Marcus haben das auch getan, nur denke ich haben die Inder noch einen 2. grund warum man das nicht machen sollte - und diesen kann man stark auf seiner Haut spüren. Hab mir auch gleich ein T-shirt mitgenommen weil kannte das schon von Tunesien und auch den effekt auf der Haut, da hab ich das nämlich gleich an meinem ersten Urlaubstag geschafft und durfte dann 2 wochen als Tomate rumrennen.
AntwortenLöschenDas essen war eigentlich ganz entspannt, der Pfrofessor war nur alleine da und müsste sich mittlerweile auch schon wieder auf dem rückweg nach hause befinden.
Alex
Das sieht nach Spaß nach aus :)
AntwortenLöschenWir haben es ja leider damals nicht geschafft, da hinzufahren bzw. wussten wir auch nichts davon und am Ende war dann keine Zeit mehr.
Aber das mit dem Sonnenbrand kann ich gut nachvollziehen. Als wir einmal auf St. Mary's Island waren, sah ich danach auch aus wie eine Tomate ... zumindest im Gesicht und an den Beinen.