Frei nach dem Motto „einer muss ja der Erste sein“, kam Alex von uns Sechs als Erster in den Genuss eines indischen Hospitalbesuches.
Es war Samstags 17Uhr nach dem Seminar. Wir gingen ins Marena. Nach ungefähr einer halben Stunde wurde ich gebeten, meine Übungen zu beenden, um mit ihm schnellst möglichst den nächsten Arzt aufzusuchen. Während seinen Übungen mit den Hanteln, fiel ihm eine Hantel auf seinen rechten Mittelfinger. Auf dem Weg zum Krankenhaus telefonierten wir mit Suma, was zu tun sei. Sie schickte uns DC vorbei. Doch es gab Kommunikationsprobleme, wann und wo wir uns treffen. Der Finger immer dicker werdend, schafften wir es nach fast 1.5 Stunden Alex im Krankenhaus vorzustellen. DC half uns bei der Anmeldung und Ausfüllen des Protokolls.
Wir wurden in einen Raum geführt, wo Alex sich mich auf ein metallenes Bett setzte. Dass ein indisches Krankenhaus nicht mit den deutschen Hospitälern zu vergleichen ist, war uns klar. Das veraltete, medizinische Equipment und die vielen Menschen in einem Behandlungsraum waren eher befremdend. Zu warten bis der Arzt für einen Zeit hat, neben Menschen mit offenen Wunden und als Zuschauer bei Gipsabnahmen oder dem Verbinden von halb abgeschnittenen Fingern, ist ein mulmiges Gefühl.
Es ist schwer und man wirkt etwas unbeholfen sich mit englisch zu artikulieren, um dem Arzt verständlich zu machen, was einem fehlt. Schließlich wurde er Röntgen geschickt. Zum Glück jedoch war der Finger (hingegen der Erwartung von Alex) nicht gebrochen, sondern nur leicht gestaucht. Antibiotika, den Finger ruhig halten und kühlen wurde verordnet, was jedoch ohne Kühlschrank ja eigentlich gar nicht möglich ist. Anschließend wird der Patient entlassen, muss noch seine Behandlungsrechnung bezahlen und Medikamente einkaufen. Bei dem Gedanke an die Rechnung lief uns beiden schon ein kalter Schauer über den Rücken. Ist es bezahlbar? Was mache ich, wenn ich nicht soviel Geld habe? Doch dieser legte sich als wir erfuhren, dass der Gesamtbetrag nicht einmal 5€ überschritt.Puhhh…
Da ich mich durch die Klimaanalagen und Ventilatoren auch schon erkältet habe, kamen wir nicht umhin eine Apotheke aufzusuchen. So ist es hier üblich keine Schachteln mit Packungsbeilagen zu bekommen, sondern von dem jeweiligen Register muss man sagen, wie viel man braucht. Für die Tablettenanzahl wird dann bezahlt. Man bekommt auch selbst für Indien rezeptpflichtige Medizin ohne Rezept. Das wird nicht so eng gesehen. Bei meinem Antibiotikum wusste ich trotzdem nicht wie einzunehmen ist, da es keine Packungszettel dazu gab und der Arzt sich auch etwas unverständlich ausdrückte. So mussten erst mal die familieneigenen Apotheker in Deutschland zu Rate gezogen werden.
Weitere Erkrankungen oder sonstige Beschwerden gab es nicht. Der Vorrat an Kohletabletten ist noch nicht groß angekratzt, nur kleinere 10min Verstimmungen treten hin und wieder auf.
Antibiotika im Zeitungspapier eine indische Apotheke
Aua, das klingt ja böse.
AntwortenLöschenWieso seit ihr nicht in Manipal in das Krankenhaus?
Die Apotheke sieht ja toll aus!
AntwortenLöschenna dann ... toi toi toi ... damit nicht noch weitere Arztbesuche nötig sind!!!
AntwortenLöschenWo bleiben Bilder vom Finger?!?!
AntwortenLöschenan Anonyme werden keine Fotos weitergegeben :)
AntwortenLöschenHorst