Montag, 18. Juni 2012

Hochzeitsfeier in Bangalore

Nachdem uns Chandan in Delhi am Flughafen absetzte, ging unser Flieger nach Bangalore, zurück in den Süden Indiens. Am Abend erreichten wir das Hotel, wo wir unsere anderen vier deutschen Klassenkameraden, aus Chennai kommend,  wiedersahen.

Denn, DC und Ramya haben letztes Wochenende geheiratet und wir waren dabei!

Reception (9.6.)

Am Samstag Nachmittag fand der offizielle Hochzeitsempfang für die geladenen 1.000 Gäste statt, darunter wir sieben internationalen Gäste.  Wie versprochen, sollten die Mädels in Sari und die Jungs in Kurta erscheinen. Laut DC’s Aussage würde uns von seinen Schwestern und Cousinen beim Ankleiden geholfen werden und sollten ein wenig eher erscheinen. Doch, wie es bei Hochzeiten so ist, kann man nie planen. So kamen Alex und ich als erstes in der Conference Hall an. Sofort wurden wir von DC’s Bruder und Schwager erkannt und begrüßt. Sie weisten uns ein und baten Platz zu nehmen und dem Geschehen zu folgen. Ein wenig später kam DC ohne Braut (noch entspannt) und lud uns zu einem kleinen Frühstück ein. Es folgte das typische Essen auf Bananenblättern. Regelmäßig ging jemand durch die Reihen und warf uns etwas zu Essen hin. Mit Fingern essen war doch noch mal auf die letzten Tage in Indien angesagt. Ein wenig später kehrten die anderen fünf von uns ein und danach wurden wir zügig in einem Nebenzimmer eingekleidet.

Während der Hochzeitsfeier sitzt das Paar mehrere Stunden auf einem Podest, damit jeder Gast sie genau betrachten kann. Die Braut ist in einen farbenfrohen Sari gehüllt und reich geschmückt. Selbst ihre Hände sind bemalt und mit glitzerndem Geschmeide verziert. Der aufwendige Schmuck soll die Götter günstig stimmen und sie veranlassen, Unheil abzuwenden. Die nächsten Anverwandten hocken sich mit dem Paar unter einen Baldachin, wo das Opferfeuer brennt. Kokosnüsse werden gespalten, heiliges Wasser in das Feuer gesprengt, das Brautpaar mit Blüten und Reiskörnern überschüttet. Religiöse Hymnen begleiten das mystische Geschehen, dessen stundenlanges Ritual einzig und allein der Brahmanen-priester kennt; allen seinen Anweisungen wird daher ergeben gefolgt. Schließlich hängt sich das Paar gegenseitig lange Blumengirlanden um, wie unsere Eheringe ein Symbol von Zusammengehörigkeit und ehelicher Treue, und der Bräutigam streicht seiner Zukünftigen rotes Zinnoberpulver auf den Mittelscheitel und hängt ihr eine Halskette um. Mit dem siebenmaligen Umschreiten des heiligen Feuers, bei dem der Bräutigam die Braut an der rechten Hand führt, der Sari mit dem schweifförmigen Ende des Turbans verknotet wird, ist der Bund fürs Leben besiegelt. Dann bittet das junge Paar um den Segen der Eltern.

Waren die Zeronmonien vollendet, darf dem jungen Paar gratulier, zahlreiche Nachkommen und ein langes Leben gewünscht und kostbare Hochzeitsgeschenke überreicht werden.  Eine lange Schlange bildete sich. Und jeder der oben bei dem Hochzeitspaar stand wurde mit diesem fotografiert, Ein extra gemietetes Filmteam und Fotograf standen dafür bereit. Als sich die Schlange etwas löste, gingen wir auf die Bühne und gratulierten. Danach begaben wir uns an die lange Essenstafel. Es dauerte bis 23:45 Uhr bis alle 1.000 Mann gratuliert hatten und fotografiert wurden. Als der letzte Gratulant folgte, wurde die Musik lauter und das Hochzeitspaar und Verwandte tanzten ausgelassen durch den Saal und hoben beide in die Luft.

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          DC erscheint                                                                    die Musiker

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Frühstück, noch ohne Sari und Kurta                                            DC mit seinen Eltern

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                      eine von vielen Zeromonien, mit Eltern, Verwandten und Braut

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          wir, die internationalen Gäste                                                     ich und Alex

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                    Ramya und DC vor und während dem Tausch der Blumenketten

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                                                           das große Fotoshooting

 

Muhurtam (10.6)

Bei den Hindus wird schon einige Zeit im Voraus ein Astrologe für die wichtige Entscheidung einer Eheschließung nach der günstigen Zeit befragt. Jyostisha heißt diese alte indische Lehre im Sanskrit und deutet die Stellung bestimmter Himmelskörper. Als Muhurtham bezeichnen die Hindus die ganz genaue Uhrzeit für den Ritus des Eheversprechens. Ein Pujari - Priester - leitet das Ritual, das unter einem Baldachin stattfindet.

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                                                                  rituelle Fußwaschung

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der Bräutigam hängt der Braut die Goldkette um                 

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                  neuer Turban           

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                                   alle Kinder wollten sich mit uns fotografieren lassen

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       Kristina, Stefan, Sarah, Frank, Marcus, ich, Alex (und mit indischen Kindern) (v.l.)

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             wir mit DC’s Angehörigen

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