Mittwoch, 11. Januar 2012

Odyssee Frankfurt–Mangalore

Donnerstag, 5.1.2012, Frankfurt am Main, 7:10 Uhr verließen wir, nach einer Nacht mit viel zu wenig Schlaf vor Aufregung auf das Kommende, das Hotel in Richtung Flughafen. Dort angekommen sollte der Flieger 9:40 Uhr starten. Aufgrund der schlechten Wetterverhältnisse bekamen wir allerdings erst eine halbe Stunde später die Startgenehmigung. Nun konnte es also endlich losgehen nach Indien. Der erste Zwischenstopp hieß Dubai, wo wir 19:40 Uhr (Ortszeit) ankamen.  Zwei Stunden später ging der nächste Flieger weiter nach Bangalore. Dort um 3:00 Uhr morgens angekommen (dt. Zeit 22:30 Uhr) dauerte es eine Stunde bis wir durch den Zoll waren zwecks Visum und Einreisegenehmigung. 9:50 Uhr sollte es weitergehen zum Endziel Mangalore. Zeit genug um eine Runde zu schlafen. Doch mit unseren großen Koffern gestaltete sich dies recht schwierig. Also checkten wir unser Gepäck zum frühstmöglichsten Zeitpunkt um 6 Uhr morgens ein, um noch etwas auf unserem Handgepäck zu schlafen und dann kam auch gleich die erste, schlechte Nachricht. Unser Flieger kann zum genannten Zeitpunkt nicht starten aufgrund von Nebel in Bangalore. Wir könnten erst 13:30 Uhr fliegen, was bedeutete, dass wir erst 14:15 Uhr in Mangalore landen. Unsere anderen vier Studenten kommen doch aber schon 12:15 Uhr an und für 12:30 Uhr ist das Großraumtaxi bestellt, wo uns ein Mann vom Manipal Institute von Mangalore abholen sollte, um uns sicher nach Manipal zu bringen! Nicht begeistert von dieser Nachricht schrieben wir den anderen, dass wir später landen und sie doch bitte auf uns warten mögen. Doch es kam alles anderes. Die Dinge nahmen ihren Lauf. Als wir den Flughafen in Mangalore erreichten, war weit und breit keiner von den anderen Studenten. Nach einem Telefonat mit ihnen erklärten sie uns, dass der Fahrer nicht auf uns warten wollte und ist mit ihnen schon mal losgefahren und versicherten uns aber, dass er noch einmal zurück kommen und uns mitnehmen würde.

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                                       in Dubai

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                          Übermüdung macht sich breit…

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                                          in Mangalore angekommen

Doch es passierte gar nichts. Nach geschlagenen drei Stunden auf diesem Flughafen entschieden wir dann wohl oder übel uns ein eignes Taxi zu organisieren um noch vor der Dunkelheit in Manipal anzukommen. Als wir einstiegen, wussten wir nicht ob wir heil und sicher und überhaupt dort ankommen werden. Allein gelassen in einem fremden Land, das erste Mal Taxi zu fahren ist schon sehr gewagt. Es wird auf den Straßen gefahren, wie sie wollen, ohne jede Verkehrsregel, ohne Rücksicht auf  Fußgänger. Wer am lautesten hupt und sich irgendwie in eine Lücke vorbei zwängen kann, hat gewonnen. Macht euch selbst ein Bild:

Das war eine Fahrt, dass könnt ihr euch gar nicht vorstellen. Endlich angekommen, ließen wir uns an einem Hotel absetzen, dass es im Internet zu finden gab. Traut niemals den Bildern im Internet! So hat man Indien gleich von seiner schlechtesten Seite kennen gelernt. Nun standen wir also da, völlig hilflos, wussten nicht, was die anderen von uns machen, übermüdet und eine nicht zufriedenstellende Unterkunft. Zum Glück hatten wir Schlafsäcke und Bettlaken dabei um die ganze Sache erträglicher zu machen. Das Bad ging allerdings nicht. Völlig übermüdet, versuchten wir Schlaf zu finden, doch daraus wurde nichts, da der Lichtschalter nicht auszuschalten ging. Nach einer weiteren, schlaflosen Nacht stand jedenfalls fest, hier können wir nicht bleiben. Am Samstag blieb uns auch gar keine Zeit, da wir uns mit den anderen trafen und unserer Koordinatorin, die uns hier alles zeigt und sich um die ganze Bürokratie kümmert, sich um etwas anderes umzusehen, wie Hotel oder Wohnung. Das hat den ganzen Tag in Anspruch genommen. Sie kümmert sich auch darum, dass wir unsere drei Mahlzeiten einhalten. Deswegen sind wir jetzt 14 Tage als Gäste im Hostel, natürlich getrennt wie sich das hier auf dem Campus gehört, und hoffen, dass wir in dieser Zeit eine Wohnung oder Hotel finden.

Wir danken besonders Judit W. aus D., Deep Prakash und allen anderen beteiligten für die Hilfestellung aus Deutschland, die mit einem Anruf von uns alles in Bewegung setzten, dass uns hier geholfen wird. Denn ohne ihre Hilfe hätten wir noch nicht einmal eine SIM-Karte bekommen, da man dazu einen festen Wohnsitz nachweisen muss, den wir aber derzeit nicht haben. Das hat unsere Koordinatorin Suma für uns geregelt. Sie hat in ihrem Namen zwei Karten gekauft, sodass wir wenigstens erst einmal nach Haus telefonieren konnten. Vielen Dank!

Trotz der Startschwierigkeiten ist es hier doch recht schön. Der ein oder andere von uns beiden hat seinen ersten Kulturschock hinter sich J. Wir versuchen uns einzuleben, doch richtig zur Ruhe und angekommen sind wir noch nicht. Denn neben Organisatorischen und erstem Unialltag sind wir nebenbei auf Wohnungssuche. Internet haben wir in dem Hostel bereits. Doch einer von uns beiden kann es immer nur nutzen, da wir ja nicht für immer in den Hostels bleiben. Wenn wir uns gefunden haben, werden wir mehr berichten. Das war’s erst einmal.

LG Jule und Alex

2 Kommentare:

  1. puh .. zum Glück habt ihr nicht noch meine Alter erwähnt ;)
    Nichts zu danken. Ich helfe gerne :)

    Das mit dem Kulturschock gibt sich mit der Zeit. Und das mit der Wohnung wird sich sicherlich auch bald geklärt haben :)
    Und wenn alles ohne Probleme gehen würde, wäre es ja auch langweilig ;)

    Ich bin schon gespannt auf die ersten Bilder aus Manipal :)

    LG
    Judit

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  2. Ich kann euch beruhigen - der Stress ist ja nur am Anfang (hoffentlich).
    Schade dass nicht alles so glatt läuft aber wann läuft es schonmal glatt im Ausland.
    An Alex wollt ich noch sagen dass es "Pardon" heisst, nicht "what".... hab ich auch lange falsch gemacht ^^
    Schön dass ihr erstmal eine Unterkunft habt und euch in Ruhe was feines suchen könnt.

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